ZUFALL, ÜBERRASCHUNG, KONTINGENZ
Zum Unbestimmten in Gesellschaft und Wissenschaft
45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft e.V. (DGEKW)
1. bis 4. Oktober 2025
Christian-Albrechts-Universität Kiel
Seminar für Europäische Ethnologie
Kulturelle Phänomene und soziale Ereignisse lassen sich nicht bis ins Letzte durchdringen, sie zeichnen sich stets durch eine gewisse Unschärfe aus und verfügen über „offene Momente“ (Roedig/Zederbauer 2022). Faktoren, die unser Denken und Handeln bestimmen, sind oft nicht vorhersehbar, beabsichtigt oder erklärbar. Zwar kann der dadurch verursachte Mangel an Wiedererkennbarkeit von Handlungsmustern Verunsicherungen hervorrufen sowie Plan- und Erwartbarkeit unterlaufen. Jedoch eröffnen sich zugleich performative Spielräume, die zufällige Varianten und Möglichkeiten alternativer Realisierung zulassen. Schließlich können Situationen und Prozesse des Unbestimmten und Unbestimmbaren auch bewusst gesucht werden, etwa um Kreativität, Abenteuer oder eine Faszination am Neuen zu provozieren. In der Sichtbarmachung von Überraschung, Zufall und Kontingenz wird deren Wirkmächtigkeit betont und es können Potenziale subversiver Nutzung freigesetzt werden (vgl. Butler 2002).
Im Rahmen des 45. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft e.V. (DGEKW) werden knapp einhundert Beiträge präsentiert, die sich mit Rolle und Bedeutung des Unbestimmten in Gesellschaft und Wissenschaft auseinandersetzen. Überraschung, Zufall und Kontingenz werden dabei nicht lediglich auf ihre negativen Potentiale bezüglich Verhinderung, Störung und Unsicherheit befragt, sondern auch hinsichtlich ihrer schöpferischen und kreativen Ressourcen. Die Perspektive richtet sich dabei sowohl auf unterschiedliche alltagskulturelle Handlungsfelder (etwa Arbeitsprozesse, Migration, Haushalt, Sozialbeziehungen, Versicherungswesen), als auch auf Aspekte kontingenter Elemente in kulturwissenschaftlichen Forschungsprozessen selbst (Methodologie, Materialerhebungen, Datenverwaltung, Felderfahrungen). Den diversen Sphären der Repräsentierung (in Medien, Museen und Ausstellungen sowie Social Media etc.) wird dabei besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag
Die Anmeldung ist ab Juli 2025 (bis 10. September) über diese Website möglich!
Wir bedanken uns bei allen Kooperationspartner*innen und Fördernden der Kongressveranstaltung: